top of page

Den Gleichgewichtspfad finden: Teilzeit-Anstellung und Yogastudio-Inhaberin

Autorenbild: aylinbalestrieriaylinbalestrieri



Seit nun fast drei Jahren widme ich mich mit allem was ich habe unserem kleinen Studio in Schönenbuch. Ein Umzug von der Stadt aufs Land, die Hoffnung, dass ein kleines Dorf Yoga und Pilates braucht und die Einstellung, dass "alles gut kommt" - all das bestimmte die Energie der letzten Jahren. 


Viele Höhen und einige Tiefen waren inklusive. Und nun eine heilsame Erkenntnis, die Zeit gebraucht hat.


Als Yogastudio-Inhaberin habe ich erkannt, dass die reine Selbständigkeit oft mehr inneren Druck bedeutet, als ich ursprünglich erwartet hatte. Inmitten der kreativen Freiheit und der Leidenschaft für unser Studio tauchte die Frage auf, wie ich das Sicherheitsbedürfnis mit meiner Selbständigkeit in Einklang bringen kann. Eine mögliche Antwort fand ich in der Überlegung, zusätzlich zu meiner Studioleitung eine Teilzeit-Anstellung anzunehmen.

Die Idee, trotz der Selbständigkeit in Teilzeit angestellt zu sein, mag zunächst paradox erscheinen. Doch diese Entscheidung ermöglicht es mir, mehr inneres Gleichgewicht zu finden. Die Anstellung bietet finanzielle Sicherheit und verringert den Druck, der oft mit der Unsicherheit der Einkommensströme eines Yogastudios einhergeht.

Die Teilzeit-Anstellung eröffnete nicht nur finanzielle Stabilität, sondern auch eine neue Perspektive. Der Austausch mit KollegInnen ausserhalb meines Studios und die Teilnahme an festen Strukturen einer Anstellung bringen frischen Wind in meine unternehmerische Reise.

Die Vielfalt der Erfahrungen trägt dazu bei, meine eigene Yogapraxis zu vertiefen und neue Impulse für meinen Unterricht zu gewinnen.


Während einige vielleicht die reine Selbständigkeit als den Höhepunkt der Unabhängigkeit betrachten, habe ich festgestellt, dass die Teilzeit-Anstellung eine wichtige Ergänzung sein kann. Sie ermöglicht es, den inneren Druck zu mindern, die finanzielle Sicherheit zu stärken und zugleich die Flexibilität und kreative Freiheit der Selbständigkeit zu bewahren.

Diese Entscheidung mag nicht für jeden Yogalehrer oder jede Studioinhaberin die richtige sein, aber für mich ist es ein Schlüssel zur Harmonie zwischen Sicherheitsbedürfnis und Selbständigkeit. Der Gleichgewichtspfad im Yoga-Business erfordert manchmal unkonventionelle Schritte, und die Annahme einer Teilzeit-Anstellung wird sich (hoffentlich) als eine meiner besten Entscheidungen auf diesem Weg herausstellen.





Sicherheit vs. Freiheit


Inmitten der Faszination für die Selbständigkeit als Yogastudio-Inhaberin wurde mir klar, wie tief unser Ur-Bedürfnis nach Sicherheit verwurzelt ist. Dieses uralte Verlangen nach Gewissheit und Stabilität ist nicht nur ein Überbleibsel unserer evolutionären Geschichte, sondern auch ein zentraler Faktor in unserer modernen Existenz. Als Menschen streben wir nach einem Gefühl der Sicherheit, sei es auf physischer, emotionaler oder finanzieller Ebene.


Die Unsicherheiten, die oft mit der reinen Selbständigkeit einhergehen, können das innere Gleichgewicht erheblich beeinträchtigen. Die Gewissheit regelmässiger Einkommen, stabiler Strukturen und sozialer Sicherheit sind essenzielle Bestandteile, die unser Ur-Bedürfnis nach Sicherheit stillen.

In meinem Streben nach einem ausgewogenen Leben als Yogastudio-Inhaberin erwies sich die bewusste Auseinandersetzung mit diesem Ur-Bedürfnis als Schlüssel zum Verständnis, wie ich meine Selbständigkeit gestalten kann, ohne die elementare Sicherheit zu vernachlässigen, die wir als Menschen so dringend suchen.


Keine Angst vor Veränderungen


Ein essensieller Schlüssel zum Glücklich-sein ist für mich die Offenheit für Veränderungen. Nicht krampfhaft an den bisherigen Strukturen festzuhalten, sondern mir zu erlauben, die Dinge auf positive Weise in Frage zu stellen. 

Ehrlich hinzuspüren, woher ein unbehagliches Gefühl kommt. Neugierig und unvoreingenommen nach neuen Wegen Ausschau halten. Denn letztendlich kommen wir nie an, wir entwickeln uns immer weiter, wenn wir das denn wollen.


Warum also nicht in den Weg verlieben, ohne den ständigen Gedanken endlich ans Ziel kommen zu wollen?





Wenn ich Dir und mir eine Sache mitgeben kann:

Verliebe Dich in den Weg, geniesse die Reise. 


Alles weitere wird sich zeigen.


Deine Aylin

 
 
 

Comments


bottom of page