Würdest Du gerne Yoga ausprobieren? Hast Du noch Bedenken?
Du bist nicht allein.
«Was brauche ich, um mit Yoga zu beginnen? Was, wenn ich nicht flexibel genug dafür bin? Ist es effektiv? Wie wird es mir helfen? Was ist, wenn ich nicht so gut bin wie die anderen in der Klasse?»
Etwas Neues auszuprobieren kann oft einschüchternd sein, besonders wenn es um Yoga geht. Es ist normal, Fragen und Vorbehalte zu haben.
Heute möchte ich Dir einige der am häufigsten gestellten Fragen beantworten, damit Du Dich besser auf Deine erste Yogastunde vorbereitet fühlst:
1. Was ist Yoga?
Yoga ist eine Philosophie, die ihren Ursprung in Indien hat und mindestens 5.000 Jahre alt ist. Das Wort Yoga kommt aus dem Sanskrit-Wort "yuj" und bedeutet "Vereinigung" oder "Einheit". Beim Yoga geht es darum, den Körper mit dem Geist durch eine Reihe von Körperhaltungen, Atemtechniken und Meditation zu vereinen.
Yoga lädt den Übenden dazu ein, sich seiner selbst bewusster zu werden und so eine tiefere Verbindung mit dem eigenen Ich herzustellen.
2. Was sind die Vorteile von Yoga?
Yoga wirkt auf Körper, Geist und Seele. Die Praxis ist mehr als nur die Muskulatur zu dehnen und zu kräftigen - es hilft, Stress abzubauen, den Geist zu beruhigen und sich mehr mit seinem Bewusstsein zu verbinden. Yoga kann auch den Stoffwechsel ankurbeln und das Risiko für chronische Krankheiten senken. Unser Geist bekommt einen Impuls, negative Gedanken und Gewohnheiten zu erkennen und loszuwerden. Auch Pranayama (Atemübungen) und Meditation sind feste Bestandteile einer ganzheitlichen Yogapraxis.
Wer nur körperliche «Akrobatik» vollbringen möchte, wird nicht in den Genuss der integrativen Kraft und Transformation von Yoga kommen. Diese besteht darin, sich als Teil eines Ganzen zu erfahren. Das Zusammenspiel von körperlicher und geistiger Wirkung ist die Essenz dessen, was wir im Yoga spüren können. Die meisten Stile, die im Westen populär sind, stellen zwar die körperliche Praxis in den Vordergrund, aber erst durch die spirituelle Achtsamkeit kann Yoga seine volle Wirkung entfalten.
Spiritualität heisst Verbindung aufzunehmen zu etwas, das grösser ist als wir selbst. Diese Verbindung physisch zu spüren, den Körper zu nutzen, um dem eigenen Bewusstsein näher zu kommen und inneren Frieden zu finden – darin besteht der einzigartige Zauber von Yoga.
3. Was ist, wenn ich nicht flexibel bin?
Du musst nicht flexibel sein, um Yoga zu praktizieren. Eine konsequente Yoga-Praxis wird helfen, Deinen Körper flexibler und beweglicher zu machen. Nur weil Du nicht flexibel sind, heisst das nicht, dass Du kein Yoga machen kannst. Das wäre so, als ob man sagen würde, man wäre zu dreckig, um zu duschen 😊
Yoga wird Dir helfen, Deinen Körper beweglicher und stärker zu machen.
Sei einfach vorsichtig und gehe es langsam an, wenn Du zum ersten Mal eine Stunde besuchst. Ein wichtiger Teil von Yoga ist es, auf Deinen Körper zu hören und zu wissen, wann Du Dich zurücknehmen musst, um Verletzungen zu vermeiden. Zögere nicht, Hilfsmittel wie Yoga-Blöcke und Yoga-Gurte zu nutzen, um die Posen besser einnehmen zu können.
(Alles Nötige wirst Du im ELEMENT Studio finden!)
4. Gibt es verschiedene Arten von Yoga?
Es gibt sehr viele Yogastile und Methoden. Um es zu vereinfachen, erkläre ich es am liebsten so: wir unterscheiden bei uns im Studio zwischen langsameren Yogaklassen (Yin Yoga und Yoga & Meditation) und die schnelleren/kraftvolleren Yogaklassen (Flow, Präzision und Yogilates).
Die Yin Yoga Klassen beinhalten vor allem Dehnungen und länger gehaltene Posen meist im Sitzen oder Liegen, während die kraft- und flowbetonten Stunden sich mehr auf fliessende Bewegungssequenzen, Muskelaktivierung und präzise Ausrichtung konzentrieren.
5. Was ist, wenn ich nicht weiss, wie man meditiert?
Meditation ist nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick vielleicht aussieht. Kannst du bewusst ein- und ausatmen? Ja? Dann kannst du auch meditieren. Wir gehen schrittweise an das Thema Meditation heran, stellen jede Meditation unter ein bestimmtes Thema und mit meiner Hilfe wirst Du durch die Meditation hindurchgeführt. Meditation kann für einen Anfänger einschüchternd sein, also versuche einfach, die Meditationspraxis ohne Wertung oder Erwartung anzugehen. Am Anfang wirst Du eventuell noch oft mit Deinen Gedanken abschweifen. Aber mit der Technik des «Bemerkens», kannst Du immer wieder erkennen, dass du abgeschweift bist und dann ganz entspannt und liebevoll den Fokus zurück auf die Atmung lenken. Keine Angst, wir machen das gemeinsam und du wirst schnell spüren, wie sich diese Ruhe auch auf Deinen Alltag und stressige Situationen auswirkt.
6. Was ist Savasana?
Savasana ist eine der wichtigsten Positionen in einer Yogastunde. In Rückenlage, ganz entspannt mit geschlossenen Augen wirst Du die heilenden und stärkenden Vorteile Deiner Praxis spüren können. In Savasana kannst Du Stille finden, Stress abbauen und komplett entspannen.
Es kann sehr verlockend sein, in Savasana einzuschlafen und viele fragen sich, ob es okay ist, ein kurzes Nickerchen zu machen. Versuche, wach zu bleiben! Und wenn Du doch mal einschläfst, wird Dich niemand aus der Klasse werfen 😉
7. Was soll ich zum Yoga anziehen?
Das ist einfach - trage das, worin Du Dich wohlfühlst und worin Deine Bewegungen nicht einschränkt sind. Die meisten Frauen tragen Leggings und ein Tank-Top und die Männer meist Sportshorts oder Jogginghosen. Wenn Du zu einer der ruhigeren Yogaklassen kommst, nimm Dir gerne warme Socken und vielleicht ein Longsleeve mit. Decken sind auch in jedem Fall im ELEMENT Studio zu finden.
8. Muss ich täglich Yoga machen?
Es liegt an Dir, wie oft Du üben möchtest. Natürlich ist es so, je mehr Du praktizierst, desto mehr Vorteile und Ergebnisse werden spürbar. Ideal wäre es, zwei- bis fünfmal pro Woche (oder auch öfter) etwa eine Stunde lang zu üben. Dabei ist ein ausgeglichener Mix von sanften und kräftigenden Klassen von Vorteil. Beginne langsam und steigere die Praxis allmählich.
Auch ist es sehr eindrücklich wahrzunehmen, wie sich Dein Körper nach der Yogapraxis anfühlt und wie er sich anfühlt, wenn Du ein paar Tage ausgesetzt hast. Vielleicht bemerkst Du, dass Dein Körper und Geist beginnen, sich nach der Yogapraxis zu sehnen, und Du freust Dich darauf, wieder eine Stunde zu besuchen.
9. Was muss ich zur Yogastunde mitbringen?
Je nachdem, für welchen Yogastil Du Dich entscheidest, brauchst Du nur bequeme Kleidung, evtl. warme Socken und ein Handtuch, wenn du stärker schwitzt. In unserem Studio stellen wir sehr gerne Matten zur Verfügung sowie alle nötigen Hilfsmittel wie Blöcke, Bolster (dicke Kissen für ein bequemes Yin Yoga Erlebnis) und Yogagurte, wenn die Beine zu lang und die Arme zu kurz sind. 😉
Auch offerieren wir immer leckeres «infused» Water, welches speziell gefiltert und zellverfügbar gemacht wurde. So kommst du optimal durch eine schweisstreibende Klasse und profitierst von einer perfekten Hydrierung.
10. Kann ich vor meiner Yogastunde etwas essen?
Genau wie bei den meisten körperlichen Aktivitäten solltest Du es vermeiden, direkt davor zu essen. Yoga besteht meist aus vielen Drehungen, Dehnungen und oftmals auch Umkehrhaltungen, in denen der Kopf unter Herzniveau ist. Ein voller Magen kann also leicht während der Praxis durcheinandergeraten. Es ist am besten, davor genügenden Wasser zu trinken, um den Körper hydriert zu halten und zwei Stunden vor dem Unterricht einen kleinen Snack zu sich zu nehmen. Das können Joghurt, Cracker, Nüsse, Smoothies oder Saft sein. Hungrig in die Stunde zu gehen, empfiehlt sich nicht, da Du so schnell in eine Unterzuckerung rutschen kannst und Dir so die Yogaeinheit durch Kreislaufbeschwerden vermiest werden könnte.
11. Was ist "OM" und muss ich chanten?
Im Yoga ist OM als der "Klang des Universums" bekannt. Einige Lehrer laden die Klasse ein, vor und nach dem Unterricht gemeinsam OM zu chanten, um sich durch die Klangschwingung zu zentrieren. Nicht jede Klasse beinhaltet das Chanten und es liegt ganz bei Dir, ob Du dabei mitmachen möchtest. Das Chanten wird vertrauter, je mehr Du es praktizierst, aber auch das blosse Hören der Schwingungen wird Dir guttun.
12. Kann ich mit Yoga abnehmen?
Yoga wirkt sehr nachhaltig, da es eine Lebensphilosophie ist. Es geht nicht darum, Kalorien zu zählen, sondern sich ehrlich zu fragen: Wie will ich leben? Und was brauche ich?
Traditionelles Yoga wird oft mit Verzicht assoziiert. Heute bedeutet Yoga am allermeisten, im Gleichgewicht mit sich zu leben. Übergewicht wird daher weniger auf der Waage gemessen, als in der Art, seine Bedürfnisse zu hastig und übermässig zu befriedigen. Wer regelmässig übt, wird ein Beobachter seiner Gewohnheiten und dadurch von allein dazu verführt, die schlechten Angewohnheiten zu reduzieren oder ganz abzulegen.
Im Yoga soll es nicht darum gehen, äusserlich gut auszusehen, sondern sich gut und gesund zu fühlen. Es gibt viele Gründe, um mit Yoga anzufangen. Wer mit Yoga anfängt, um abzunehmen, wird bei regelmässiger Praxis tatsächlich Gewicht verlieren, und zwar wahrscheinlich, weil er oder sie zufrieden mit sich ist und Nahrung nicht mehr als Ersatzbefriedigung braucht. Ein gesunder Muskelaufbau kommt durch die Durchführung der körperlichen Praxis hinzu.
Vor allem wirst Du aber an Selbstvertrauen gewinnen und mit einer neuen Gelassenheit durch Deinen Alltag gehen.
13. Was ist, wenn ich die Namen der Yogapositionen nicht kenne?
Es gibt Hunderte von Yogastellungen, also denke nicht, dass Du sie alle kennen musst.
Wenn der Instruktor / die Instruktorin eine andere Sprache benutzt, um eine Stellung zu benennen, benutzt er oder sie Sanskrit. Sanskrit ist die alte Sprache, aus der die meisten Yogastellungen ihre Namen beziehen. Um es für die Teilnehmerin*innen leichter und verständlicher zu machen, benenne ich meist die deutschen oder englischen Namen der Asanas noch zusätzlich, wenn ich Sanskrit verwende.
14. Wie ist eine Yogastunde aufgebaut?
In einer Yogastunde geht es um Bewegung. Der Kreislauf kommt in Schwung, Spannungen werden gelöst, Blockaden durchbrochen, sowohl körperlich als auch mental.
Es gibt für den Aufbau einer Yogastunde keine allgemein verbindlichen Regeln und doch gibt es einige Prinzipien, die für die meisten Stile und Methoden gelten. Zu den klassischen Schritten, die eine stimmige Yogapraxis ausmachen, gehören:
· (Geführte)Meditation: Bewusstes Atmen oder den Fokus auf ein bestimmtes Thema richten
· Pranayama (Atemübungen): Übungen, um den Energiefluss (Prana) zu aktivieren und in Ausgleich zu bringen
· Asana (Körperpositionen): Übungen, die die Mobilisation der Wirbelsäule, Stärkung und Dehnung der Muskulatur beinhalten. Kurz gesagt: Vor- und Rückbeugen, Twists und Umkehrhaltungen
· Mantra chanten: Anfang und Ende der Praxis werden oft in Stille oder mit dem Singen eines Mantras begonnen.
· Savasana (Tiefenentspannung): Ruhe in Rückenlage am Ende der Praxis, damit Körper und Geist der vorangegangenen Praxis nachspüren können.
Der Countdown läuft, bis wir ab September im ELEMENT Studio zusammen Yoga in all seinen Facetten praktizieren können.
Ich hoffe, Dir mit dieser Auflistung ein bisschen Sicherheit geben zu können!
Bis bald
Deine Aylin
Sehr schön erklärt. Vielen Dank. Ich hoffe ich werde durch den interessanten Text ermutigt, Yoga auszuprobieren 😊